Die Wurzeln der Chinesischen Medizin reichen weit mehr als drei Jahrtausende zurück. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Chinesische Medizin in China in die „Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)“ umbenannt, welche uns heute so bekannt ist. Der TCM liegt ein völlig anderes Denkmodell als das der westlichen Schulmedizin zugrunde. Während die westliche Medizin in der Regel versucht, einzelne Krankheitsursachen zu identifizieren und einzelne Symptome zu behandeln, betrachtet die TCM in ihrer Herangehensweise jeden Patient und jede Patientin im Kontext zu ihren Krankheiten und Beschwerden immer ganzheitlich.
Im chinesischen Denkansatz ist eine Krankheit nicht nur auf lokale Symptome begrenzt. Neben körperlichen Erscheinungen spiegelt jede Krankheit die gesamte Struktur eines Menschen wider. Dazu gehören unter anderem Emotionen, das soziale Umfeld, Klima und selbstverständlich auch die Ernährung. Die Traditionelle Chinesische Medizin betrachtet den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele. Daher ist die körperliche, geistige und seelische Verfassung einer Person gleichermaßen wichtig für die Beurteilung des Gesundheitszustandes.
Harmonie ist ein sehr wichtiger Begriff in der Chinesischen Medizin wie auch in der Chinesischen Kultur. Harmonie im menschlichen Körper bedeutet, dass das körpereigene energetische Potenzial (qì 气) und das Blut frei fließt; und dass sich yīn 阴 und yáng 阳 im harmonischen Gleichgewicht befinden. Ist das alles gegeben, können alle Organsysteme und seelisch-emotionalen Prozesse einschränkungsfrei funktionieren – Der Mensch fühlt sich wohl und ist gesund. Im Krankheitsfall ist dieses harmonische Gleichgewicht nicht mehr gegeben und Symptome manifestieren sich je nach Schwere und Dauer des Ungleichgewichtes. Besondere Bedeutung hat die TCM bei Krankheitsprozessen, die mit westlicher Medizin nicht oder nur unbefriedigend zu behandeln sind. Die Länge einer Behandlung richtet sich nach Art, Dauer und Ausmaß Ihrer Beschwerden.
Wie bereits erwähnt, gelten Krankheiten laut TCM als Störungen bzw. Blockaden der körpereigenen Energieflüsse (qì) oder als Ungleichgewicht zwischen yīn und yáng. Akupunktur und Chinesische Arzneimitteltherapie (Chinesische Kräutertherapie oder Kräutermedizin) stellen die Harmonie von yīn und yáng und den geordneten Fluss des qì im Körper des Menschen wieder her.
Trotz der Annahme, dass die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) hauptsächlich aus Akupunktur besteht, ist dies eigentlich nur ein kleiner Teil der TCM. Der wesentlichere Teil der TCM umfasst die Chinesische Arzneimitteltherapie. Ausführliche Erklärungen zur Akupunktur und Chinesischen Arzneimitteltherapie finden Sie unter dem Menüpunkt Therapiemethoden.
Zusätzlich zur Akupunktur und Chinesischen Arzneimitteltherapie können Behandlungsmethoden wie Schröpfen, Moxibustion, Gua Sha oder Chinesische Diätetik (Ernährungstipps) hinzukommen.
Die Gesundheitspflege und Vorbeugung (chin. yǎng shēng) ist ein weiteres wichtiges Konzept der Traditionellen Chinesischen Medizin. Manchmal wird yǎng shēng auch als Gesundheitserhaltung oder Lebenspflege bezeichnet. Prävention im Sinne der TCM beginnt, bevor eine Krankheit entsteht. Wie auch die TCM-Behandlung ist Prävention im Sinne der TCM immer individuell und richtet sich je nach Person, Jahreszeit, Lebensalter usw. Ziel ist es, das Leben zu „pflegen“ bzw. die Gesundheit zu erhalten und das Wohlbefinden zu verbessern. Auch zu diesem Punkt erhalten Sie im persönlichen Gespräch mehr Informationen. Eine Patientin nannte dies kürzlich: ganzheitliche Beratung und Coaching.